Diyar

Leistet echte Friedensarbeit in Palästina

Menschen in Bethlehem Hoffnung und Zuversicht zu schenken, ist seit 1995 Ziel der Organisation Diyar (arab. Heimat). Sie wurde von dem evang.-luth. Pfarrer Dr. Mitri Raheb gegründet. Diyar kümmert sich um Grundbedürfnisse, wie kulturelle Identität, Bildung und Arbeit in Palästina. Die Angebote stehen allen offen, von jung bis alt, gleich welcher religiösen oder sozialen Herkunft. Diyar schafft Chancen, in Würde zu leben, indem man die Menschen befähigt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Wir helfen dabei und freuen uns auf Ihre Unterstützung.

Dr. Mitri Raheb

Dr. Mitri Raheb wurde 1962 in Bethlehem geboren. Er ist arabischer Christ, verheiratet und Vater zweier Töchter.
Nach dem Studium der Theologie und anschließender Promotion in Marburg ging er nach Bethlehem zurück, wo er 30 Jahre als Gemeindepfarrer diente und seit 2006 Präsident des von ihm gegründeten Dar al-Kalima University College of Arts & Culture ist.

Mit aller Kraft möchte er den Menschen seiner Heimat Lebensperspektiven anbieten, sie ermutigen an Ziele zu glauben, und sie lehren, dass sich ein persönlicher Einsatz dafür lohnt. Raheb setzt dabei besonders auf Bildung sowie auf Kunst und Kultur als Zeugen der Identität und der Tradition seines Volkes. Er warnt vor einem „Zuviel“ an Religion und ringt unermüdlich darum, Menschen, auch mit unterschiedlicher religiöser Herkunft, zusammenzuführen.

Trotz der immer komplizierter werdenden Situation in der Region zeigt Mitri Raheb Durchhaltevermögen und Beharrlichkeit und animiert zu bleiben. Er gibt Hoffnung und Zuversicht, damit ein Leben auch unter schwierigsten Bedingungen lebenswert sein kann.

„Auch wenn wir wüssten, dass die Welt morgen untergeht, würden wir heute noch in den Garten gehen und Olivenbäume pflanzen. Hoffnung ist, was wir heute im Angesicht der Perspektivlosigkeit tun. Der Olivenbaum spendet morgen Schatten, in dem unsere Kinder spielen können, er liefert Olivenöl, und er wird Olivenzweige geben, mit denen wir winken werden, wenn der Frieden kommt“, so Raheb, der bereits 10 Kriege durchleben musste.

Weit über die Landesgrenzen hinaus ist Raheb als „Friedenspfarrer“ bekannt. Für sein Wirken erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. So ist er Träger des Aachener Friedenspreises 2008. Im Jahre 2011 erhielt er den Deutschen Medienpreis. Gemeinsam mit dem israelischen Journalisten Gideon Levi wurde ihm 2016 der schwedische Olof-Palme-Preis für seinen mutigen Kampf gegen Besatzung und Gewalt verliehen.

Bethlehem

Die 30.000 Einwohner zählende Stadt liegt seit der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 in den palästinensischen Autonomiegebieten. Sie ist umzingelt von einer 9 m hohen Mauer und jeglichen Wachstumsmöglichkeiten beraubt. Die Bewohner sind in ihrer Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt, sie leiden unter der Besatzung. Perspektivlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Bildungsarmut und Verzweiflung prägen den Alltag.

Bildungsarmut macht Horizonte eng und bereitet einen Nährboden für Intoleranz, Hass oder gar Gewalt. Wenn Menschen nichts mehr zu verlieren haben, greifen sie nach den falschen Antworten, um Probleme zu lösen. Diyar macht den Blick weit, zeigt Perspektiven auf, stiftet Sinn.

Christen

Die Situation der Christen in Palästina ist auf das Engste mit der Staatsgründung Israels und dem Krieg 1967 verbunden. Mit einem Bevölkerungsanteil von 2% sind sie inzwischen in der Minderheit. Der Israel-Palästina- Konflikt prägt ihr Leben. Sie haben doppelt unter der Situation zu leiden – dem islamischen Ruck, der durch Palästina geht und der Isolierung in ihren eingeschränkten Lebensräumen. Tägliche Demütigungen an den Kontrollpunkten sowie die Ungewissheit über den Zugang zu Arbeitsplätzen oder ihren Feldern, Schulen, Krankenhäusern, Einkaufsmöglichkeiten sind zermürbend.

Trotzdem übernehmen sie Verantwortung in der Gesellschaft, tragen die Hauptlast im Gesundheits – und Bildungswesen, haben Mitglieder im Parlament. Bethlehem wird von einer Christin regiert, die sich für die Belange aller Menschen einsetzt.

Das Heilige Land braucht Brücken, keine Mauern!